Willkommen auf der Seite der Bürgerinitiative Buchholz-Ost.

Wir haben uns das Ziel gesetzt, die letzte landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft mit Wiesen, Gehölzen und Bäumen unseres Wohngebietes weitgehend zu erhalten. Allenfalls können wir einer maßvollen und ortsverträglichen Teilbebauung zustimmen.

Aktuelles

Unsere Forderungen an Politik und Verwaltung

Wir haben unsere Forderungen an Politik und Verwaltung formuliert. Mit der demokratischen Legitimation der Einwohnerversammlung vom 7. Januar 2019 lehnen wir das Großbauvorhaben an der Ludwig-Quidde-Straße nach derzeitiger Planung ab. Die letzte landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft von Buchholz-Ost muss weitgehend erhalten bleiben, alternative Baustandorte sind ernsthaft zu suchen. Falls eine Teilbebauung geplant wird, muss diese ortsverträglich sein, d. h. sich hinsichtlich ihrer Baumaße und Bauformen an der umliegenden Bestandsbebauung orientieren. Die für die neuen Bewohner zusätzlich notwendige Infrastruktur ist vor Baubeginn zu schaffen, da die vorhandene bereits ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat. Schließlich fordern wir ein Bürgerbeteiligungsverfahren bei der Bauplanung. Eigentlich sollte dieses eine Selbstverständlichkeit sein, wenn durch Politik und Verwaltung so massiv in unser Wohngebiet eingegriffen wird. Dass das bisher nicht geschehen ist, zeugt für uns von mangelndem Demokratieverständnis.

Mehr erfahren unter https://bi-buchholz-ost.de/forderungskatalog-der-buergerinitiative-buchholz-ost-zum-bebauungsplanverfahren-3-59/.

Über die Bürgerinitiative

Mit Beschluss des Bezirksamts Pankow vom 09.08.2016 wurde das Planverfahren zum Großbauvorhaben Ludwig-Quidde-Straße eröffnet. Geplant ist eine mindestens viergeschossige Riegelbebauung auf der bisherigen Naturfläche zwischen Parkgraben und Graben 60. Dort sollen über 1.100 neue Wohneinheiten (WE) entstehen.

Am 7. Januar dieses Jahres fand dazu eine Einwohnerversammlung in Französisch-Buchholz statt. Alle Bürgerinnen und Bürger, die dort zu Wort kamen, sprachen sich gegen das Großbauvorhaben aus. Das hat uns veranlasst, die Bürgerinitiative Buchholz-Ost zu gründen.

Wir haben uns das Ziel gesetzt, die letzte landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft mit Wiesen, Gehölzen und Bäumen unseres Wohngebietes weitgehend zu erhalten und die in über 100 Jahren gewachsene gartengeprägte Siedlungsstruktur zu bewahren. Allenfalls einer maßvollen und ortsverträglichen Teilbebauung der betreffenden Freifläche können wir zustimmen.

Begründung

(Vortrag von H. Merker auf BI-Gründungstreffen)

Um das Großbauvorhaben überhaupt realisieren zu können, bedarf es einer Änderung des seit den 1990-er Jahren geltenden Flächennutzungsplans (FNP). Denn dieser sieht eine solche Bebauungsdichte, wie sie im Planvorhaben angestrebt wird, für das Areal nicht vor.
Wir kritisieren, dass dieser FNP nun in einem vereinfachten Verfahren, ohne Umweltprüfung und ohne parlamentarische Kontrolle, allein durch Senatsbeschluss geändert werden soll.

Wir verlieren als Bürgerinnen und Bürger das Vertrauen in die Verlässlichkeit politischer Entscheidungsträger.

Nach dem derzeit geltenden FNP wäre nur eine ortsverträgliche zweigeschossige Bebauung in offener Bauweise zulässig. Nicht aber eine viergeschossige Riegelbebauung plus Dachgeschoss, wie die Planung zum Großbauvorhaben Ludwig-Quidde-Straße es vorsieht. Kommt es zur geplanten FNP-Änderung, wird auf dem Areal eine geschlossene Riegelbebauung mit Großbauformen von vier bis sechs Geschossen möglich. Auch punktuelle Hochhäuser wären dann zulässig.

Die aktuell im Bebauungsplanverfahren 3-59 geplanten 550 WE umfassen nur die erste Teilfläche des zu bebauenden Gesamtareals. Am Ende sollen auf dem gesamten Plangebiet 1.100 bis 1.300 WE entstehen.

Was sind die Konsequenzen, wenn das Großbauvorhaben wie geplant umgesetzt wird?

Ortsbild

Das Neubaugebiet überragt die umgebende Siedlung um mehr als das Doppelte und die vorhandene bauliche Dichte um mehr als das Dreifache.

(Quelle: https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp)

Der von Gärten geprägte Charakter von Buchholz-Ost geht vollständig verloren.
In Buchholz-Ost wiederholt sich der Sündenfall von Buchholz-West: Die völlige Abtrennung vom historisch gewachsenen und nach wie vor dörflich geprägten Anger.

Verkehr

1.300 neue WE bedeuten 3.300 neue Bewohner. Zu glauben, diese würden alle (trotz fehlender bzw. völlig unzureichender Radwege) das Fahrrad und (trotz des jetzt schon erreichten Kapazitätslimits) den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen, ist weltfremd. Die Idee eines Kiezbusses, wie auf der Einwohnerversammlung vorgestellt,  klingt da für die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner wie Hohn und löst in keiner Weise das Problem der schlechten ÖPNV-Anbindung. Das derzeitige Chaos auf den Straßen und im ÖPNV wird sich weiter verschärfen.

Infrastruktur

Es ist mit einem Zuzug von geschätzt ca. 1.000 Kindern zu rechnen, der von dem geplanten Kita-Neubau (Kapazität 100 Kinder) und den umliegenden Kitas nicht aufgefangen werden kann. Die Grundschule genügt schon jetzt nicht mehr dem aktuellen Bedarf vor Ort. Eine weiterführende Schule ist nicht vorhanden und auch nicht vorgesehen.

Gleiches gilt für die ärztliche Versorgung. Neue Patienten werden nicht mehr angenommen bzw. wir werden noch länger auf Arzttermine warten und noch längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.

Lärm

Die Riegelbebauung führt durch Reflexion des Autobahn- und Zuglärms zu einer deutlich höheren Lärmbelastung der Bestandssiedlung östlich des Plangebiets.
Das höhere Verkehrsaufkommen in und aus dem Plangebiet hat eine höhere Lärmbelastung in den angrenzenden Wohngebieten zur Folge.

Umwelt

Das Plangebiet ist ein bedeutendes Kaltluftentstehungsgebiet mit einem hohen Kaltluftvolumenstrom. Die kontinuierliche Frisch- und Kaltluftzufuhr in den Innenstadtbereich wird durch die neue Großsiedlung behindert, was auch zu einer deutlich wahrnehmbaren Verschlechterung des Lokalklimas führt. Der wichtige klimatische Ausgleich für die benachbarten Wohngebiete findet nicht mehr statt.

Eine Naturfläche, dessen Boden höchste Schutzwürdigkeit ausweist, wird überbaut und geht damit unwiederbringlich verloren. Die vorkommenden wildlebenden Tier- und Pflanzenarten werden verdrängt. Das gewachsene ortstypische Landschaftsbild wird endgültig zerstört.

Wir wollen unser durch Gärten geprägtes Buchholz-Ost erhalten. Der Ortsteil Buchholz hat schon einen erheblichen Beitrag zum Berliner Wohnungsbau geleistet. Buchholz-West ist zu einem massiv bebauten Vorstadtquartier mit bezahlbaren Mietwohnungen geworden. Auch Buchholz-Ost hat in den letzten Jahren viele neue Bewohner hinzubekommen. Dabei konnte bisher aber der Charakter als lebenswerte und grüne Vorstadtsiedlung bewahrt werden.