Kurz vor der Wahl werben alle Parteien um die Stimmen der Wählerinnen und Wähler – so auch in Buchholz. Da sollte man doch meinen, dass die Anliegen und Interessen der Buchholzerinnen und Buchholzer bei den Parteien besondere Aufmerksamkeit erfahren, aber genau das Gegenteil ist mit zwei Beschlüssen der Bezirksverordneten-Versammlung Pankow (BVV) vom 1. September 2021 der Fall.
Mit dem ersten Beschluss (Antragseinreicher CDU und Linke) über die Aufstellung eines Rahmenplans für Buchholz wird die Wiesenlandschaft westlich der Ludwig-Quidde-Straße wieder zum Bauland erklärt. Die Buchholzerinnen und Buchholzer hatten sich gefreut, als im Januar 2020 im Bezirksamt Pankow aufgrund eines Bodengutachtens entschieden wurde, wenigstens die Wiesen zwischen Parkgraben und Ludwig-Quidde-Straße nicht zu bebauen (Teilerfolg für die Natur). Diese Entscheidung wird mit dem neuen BVV-Beschluss hinfällig, auch wenn dies von Vertretern der Grünen-Fraktion, die den BVV-Beschluss mitgetragen hat, nachträglich bestritten wird (so geäußert von Frau Dr. Koch und Frau Tharan am 5. September bei einem Stadtspaziergang vor Ort).
Im zweiten Beschluss (Antragseinreicher SPD) wird dem Bezirksamt Pankow vorgegeben, dass bei allen künftigen Beteiligungsverfahren nicht nur die Anwohnerinnen und Anwohner anzuhören sind, sondern verstärkt auch Wohnungssuchende, Geflüchtete, Studierende, Behinderte und sonstige Interessengruppen mit ihren Anliegen. Dadurch werden die im Planverfahren vorgebrachten berechtigten Einwendungen der Buchholzerinnen und Buchholzer gegen das Großbauvorhaben Ludwig-Quidde-Straße marginalisiert und somit irrelevant.
Diesen falschen Signalen der Pankower Bezirksverordneten stellen wir unsere Forderungen entgegen:
- Erhalt und dauerhafte Sicherung der letzten verbliebenen Wiesenlandschaft von Buchholz-Ost.
- Keine Eingriffe in Naturräume und keine weitere Versiegelung wertvoller Naturflächen – allenfalls ortsverträgliche Bebauung auf bereits versiegelten Flächen.