Grundeigentümer-Wechsel zur GEWOBAG

Wie wir erfahren haben, hat das Pankower Bezirksamt beschlossen, zugunsten der GEWOBAG das Vorkaufsrecht für einen großen Teil der Wiese östlich der Ludwig Quidde-Straße auszuüben, eine Information, die uns auf der Einwohnerversammlung am 7. Januar vorenthalten wurde. Mit dem privaten Grundeigentümer war die von uns kritisierte Massivbebauung offenbar nicht zu machen.

Die GEWOBAG dagegen hat Erfahrung mit Massenquartieren, ihr gehört beispielsweise die Paul-Hertz-Siedlung im Norden Charlottenburgs. Vor sechzig Jahren als Vorzeigebauprojekt entstanden, hört man jetzt von sozialer Schieflage, in die sie geraten sei. Und es wird die Forderung nach einem Quartiermanagement laut.

Unbeeindruckt von der Ablehnung und den klaren Argumenten der Bürgerinnen und Bürger von Buchholz-Ost setzen Pankower Verwaltung und Politik ihre falsche Baupolitik der Massenquartiere fort, die mit fragwürdigen Wachstumsprognosen der Berliner Bevölkerung begründet wird. Dabei sollte auch Politik und Verwaltung bekannt sein, dass Berlin unterm Strich jährlich rund zehntausend Einwohner an den Umland-Speckgürtel verliert.

Was bedeutet das für uns? Nicht widerlegbare Argumente sind zu wenig, um Politik und Verwaltung von unsinnigen Vorhaben abzuhalten. Wir müssen unseren Kampf verstärken.

Sozialmonitoring Berlin
(Quelle: https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2018/06/sozial-abgehaengte-gebiete-in-berlin.html, abgerufen 21.06.2019)

Oder müssen wir das ganz anders sehen? Wollen Pankower Politik und Verwaltung nach 30 Jahren Mauerfall endlich auch einen roten Problem-Kiez in ihrem Bezirk haben, ausgewiesen auf der Karte Sozialmonitoring? Mit vielgeschossigen Beton-Riegeln an der Autobahn würden sie die besten Voraussetzungen dafür schaffen. Diese Problem-Kieze bekommen dann ein Quartiermanagement und werden gemonitort, ihre Probleme lösen können Politik und Verwaltung nicht mehr. Bisher braucht es in Buchholz-Ost kein Quartiermanagement, die Bürgerinnen und Bürger kommen ganz allein nachbarschaftlich miteinander aus. Wir wollen, dass es so bleibt.